Der „Rulebreaker“


Warum er ist, was er ist

Sven Gábor Jánszky begann seine Karriere als Radiojournalist bei der ARD. Er stieg schnell auf und wurde Primetime-Moderator, Korrespondent und Nachrichtenchef. Täglich prägte er die Nachrichten- und Politiksendungen mit seinen Themen, Berichten und Interviews. Es war ein toller Job, denn mit seinem kleinen Team war sein täglicher Anspruch, immer aktueller und hintergründiger zu sein als die anderen Hauptnachrichten-Sendungen in Deutschland.

In dieser Zeit als Journalist hat Sven Gábor Jánszky täglich die Zukunftsentscheidungen von Politikern und Wirtschaftsbossen analysiert. Er hat viel über Zukunft gelernt. Vor allem: Zukunft ist kein Naturgesetz. Es gibt keine Megatrends, die allgemeingültig für alle Länder, alle Menschen, alle Unternehmen gelten. Stattdessen gibt es viele mögliche Zukünfte. Welche davon real wird, bestimmen einige wenige Entscheider. Denn einige Menschen haben mehr Einfluss auf Zukunft als andere. Sven Gábor Jánszky lernte, dass man Zukunft prognostizieren, planen und gestalten kann, wenn man die Ängste und Hoffnungen, Zwänge und Ideale, Chancen und Nöte der wirklichen Zukunftsentscheider versteht. Dafür gibt es wissenschaftliche Methoden: Die qualitative Sozialforschung. Und Sven Gábor Jánszky lernte, dass für jeden Menschen und jedes Unternehmen die eigene Zukunft aus drei Teilen besteht:

… aus dem Umfeld, in dem es Veränderung durch Technologie und Gesellschaft gibt. Diese werden durch die Entscheider der ressourcenmächtigsten Unternehmen bestimmt. Sie kann kaum ein einzelner Mensch beeinflussen. Aber man kann sie analysieren und die Chancen und Risiken erkennen.

… aus dem eigenen Zukunftsbild innerhalb dieses Umfeldes. Jeder Mensch und jedes Unternehmen kann selbst seine eigene Position innerhalb dieses veränderten Umfelds selbst bestimmen und das eigene Zukunftsbild entwickeln.

… aus den eigenen Schritten zu der angestrebten Position im eigenen Zukunftsbild. Ob ein Mensch oder ein Unternehmen befähigt ist, sich selbst zu verändern und diese Schritte konsequent durch alle Widerstände hindurch zu gehen, entscheidet darüber, ob jemand eine selbstbestimmte Zukunft hat, oder sich passiv mit den von anderen Menschen fremdbestimmten Zukünften arrangieren muss.

TOMORROWING: Menschen helfen, ihre Zukunft zu erkennen,
zu entwickeln und zu erschaffen.

Als er das erkannt hatte, wuchs seine Unzufriedenheit mit seinem Journalistenjob. Zwar war er einer der wenigen Menschen in Deutschland, die an den Entscheidungen der Großen und Mächtigen dicht dran waren. Aber eben immer nur danach, als die Entscheidungen schon getroffen waren und er als Journalist darüber berichten sollte. Das war dem Rulebreaker Sven Gábor Jánszky nicht genug. Er hatte den Anspruch, schon eher dabei zu sein; dann, wenn die Zukunft erdacht, konzipiert und entschieden wird. Also kündigte er eines Tages seine ARD-Festanstellung und gründete ein wissenschaftliches Zukunftsinstitut, das inzwischen das größte Deutschlands, Österreichs, und der Schweiz geworden ist: den 2b AHEAD ThinkTank.

Seine Mission ist es, seinen Kunden der intelligenteste Sparringspartner bei der Entwicklung einer lebenswerten Zukunft zu sein: unabhängig, streitbar, ideologiefrei! Sven Gábor Jánszky liebt die Zukunft und die Veränderung, denn nur der Wandel bringt die Welt voran! Er möchte Menschen befähigen, den Wandel in ihrem Umfeld zu erkennen, ihr eigenes Zukunftsbild zu entwickeln und sich eine lebenswerte Zukunft zu erschaffen.

Nie mehr Langeweile! Nie mehr Mittelmaß! Jeden Tag interessante Menschen!

Damals, an jenem Tag im Jahr 2001, als Sven Gábor Jánszky bei der ARD seine Festanstellung kündigte, hatte er keine Ahnung, was in seiner Zukunft passieren würde. Er ahnte, dass ihm die Kündigung eine Dynamik geben würde, die zu etwas Gutem führt. Aber er hatte weder eine Strategie noch einen Plan. Und schon gar keine Garantie. Das Einzige was er sicher wusste: Er hatte in der ARD noch drei Monate Kündigungsfrist abzuarbeiten … drei Monate Zeit, um über das weitere Leben nachzudenken.

So kam es, dass sich Sven Gábor Jánszky im Alter von 28 Jahren schon zum dritten Mal in seinem jungen Leben die Frage nach dem „Sinn des Lebens“ stellte. (Das erste Mal im Alter von sieben Jahren als sich seine Eltern trennten; das zweite Mal im Alter von 16 Jahren als die DDR zusammenbrach.)

Sven Gábor Jánszky lernte: Die schnellen Antworten nach dem Sinn des Lebens, klingen oft gut, verfehlen aber den Kern der Sache. Zum Beispiel: Einen Start-up zu gründen und irgendwann eine Million Euro auf dem Konto zu haben. Oder Leistungssportler zu werden und mit seinem geliebten Marathonlauf sein Geld zu verdienen. Alles nett! Aber falsch!

Während eines 20 km Lauftrainings mitten im Wald kam ihm dann ein Gedanke, der ihn seitdem nicht mehr loslassen sollte: „Ich will mich jeden Tag in meinem Leben mit interessanten Menschen umgeben“, sagte er an diesem Abend seinen Freunden. Und er fügte auch hinzu, was er nie mehr wollte: Niemals mehr Mittelmaß, so wie er es in den Redaktionen der ARD erlebt hatte. Und niemals mehr Langeweile, so wie er sich als Journalist auf den immer gleichen Kongressen und Parteitagen mit den immer gleichen Themen und Interviewpartnern gelangweilt hatte. Das war der Anfang seiner Rulebreaker – Mentalität!

Diese drei Ziele prägen seitdem Sven Gábor Jánszkys Leben und seine Unternehmen. Er hat sein Institut nicht als Elfenbeinturm voller verkopfter Wissenschaftler aufgebaut, die mit ihren Studien von oben herab die Menschen belehren. Im Gegenteil: Das Fundament von 2b AHEAD ist ein riesiges Netzwerk von interessanten Menschen und Rulebreakern: CEOs, Innovationschefs und Strategieexperten in der Wirtschaft. Deren Gedanken, Pläne und Visionen prägen die Studien des 2b AHEAD ThinkTanks. Sven Gábor Jánszky und seine 2b AHEAD-Manager verbringen weit mehr als die Hälfte ihrer Arbeitstage auf Reisen: Sie halten Vorträge bei Unternehmen, treffen sich mit interessanten Vordenkern und schauen sich Pilotprojekte an. Vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch in Europa, im Silicon Valley, in Israel und China. Die interessanten Menschen, die er dabei trifft, sind der Grund, warum Sven Gábor Jánszky lebt und arbeitet.

„Exzellenz statt Mittelmaß“ bedeutet für ihn vor allem, niemals mit dem bisher Erreichten zufrieden zu sein. Sein Anspruch an sich selbst und an alle mit denen er zusammenarbeitet ist, sich persönlich mit jedem Projekt weiterzuentwickeln, besser zu werden und die eigenen Grenzen hinauszuschieben.

Wenn in einem 2b AHEAD-Meeting jemand sagt: „Ich habe mein Bestes gegeben“, dann ist das für Sven Gábor Jánszky nur ein Zwischenergebnis. Denn der wichtigere Teil des „Über-die-Grenzen-hinaus-Gehens“ kommt ja erst noch. Sven sagt: „Jemand, der das Beste tut, was er kann, verdient Dank. Aber keinen Respekt. Höchsten Respekt verdient dagegen derjenige, der es schafft, mehr zu tun als er vorher konnte.“

Kampf den automatisierten Routinen! Hack yourself! Think Moonshot! Learn to unlearn!

In den täglichen Gesprächen mit den Innovationsköpfen der Wirtschaft hören Sven Gábor Jánszky und seine 2b AHEAD-Consultants immer wieder einen Satz: „Wir haben kein Erkenntnisproblem. Wir haben die richtigen Strategien und Ziele. Aber wir haben ein Umsetzungsproblem. Wir schaffen es nicht, uns selbst und unsere Mitarbeiter zu befähigen, die Chancen im Wandel zu erkennen und sich selbst zu verändern.“

Sven stellt inzwischen seit mehr als zehn Jahren jedem seiner Gesprächspartner die Frage, warum das so ist? Und was man dagegen machen kann? Er spricht darüber mit Fußballtrainern, Bischöfen, Hirnforschern, Psychologen, Konzernvorständen und den Hackern im Silicon Valley. Dort verstehen sich Hacker nicht als Kriminelle, sondern als Innovatoren, die die Welt verbessern, indem sie herkömmliche Regeln und Geschäftsmodelle zerstören und durch neue ersetzen.

Aus all diesen Gesprächen hat Sven Gábor Jánszky gelernt, dass Menschen weit mehr als 99% ihrer täglichen Entscheidungen unbewusst treffen. Ohne darüber nachzudenken folgen die Menschen den automatisierten Denkmustern in ihren Köpfen. Wer wirklich Zukunft gestalten will, der muss deshalb die Routinen in seinem Kopf verändern. Allerdings lassen diese sich nicht einfach verbieten. Denn sie sind ja unterbewusst. Was also tun?

Nach vielen Gesprächen bekam Sven Gábor Jánszky den finalen Gedankenblitz bei einem Treffen mit Thomas Tuchel, dem damaligen Bundesligatrainer von Borussia Dortmund. Tuchel erzählte, dass er es als wichtigste Aufgabe eines Trainers empfindet, seine Spieler die Regeln der Vergangenheit vergessen zu lassen, um offen zu sein für neue Regeln der Zukunft! Learn to unlearn! Sven erkannte sofort, dass dies auch die wichtigste Aufgabe von Innovatoren in der Wirtschaft ist. Sie müssen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit nehmen, den automatisierten Denk- und Verhaltensmustern in ihren Köpfen weiter zu folgen. Sie müssen ihre Mitarbeiter befähigen, sich selbst neue Routinen zu suchen und einzutrainieren. Hack yourself! Auch dieser Erkenntnis machte Sven Gábor Jánszky zu seiner eigenen Art „Rulebreaker“.

Deshalb fährt Sven Gábor Jánszky regelmäßig mit Vorständen an Orte, an denen die automatisierten Denkmuster eines europäischen Managerkopfes keine sinnvollen Antworten mehr liefern: Auf den Kilimandscharo, nach China, ins Silicon Valley. Deshalb zerstört Sven Gábor Jánszky regelmäßig die automatisierten Denkmuster seiner eigenen Mitarbeiter. Deshalb arbeitet 2b AHEAD in einem Büro, in dem kein Gegenstand sichtbar sein soll, der uns in alte Büro-Denkmuster führt. Deshalb wird jeder Mitarbeiter „gezwungen“, alle zwei Stunden kurz darüber nachzudenken, an welchem Ort er seine Tätigkeit in den kommenden zwei Stunden am besten umsetzen könnte … und den Platz zu wechseln. Deshalb zwingt Sven Gábor Jánszky sich selbst zum Moonshot Thinking. Ten times more! Was würde ich tun, wenn ich zehnmal mehr von meinem Projekt wollte: zehnmal mehr Teilnehmer, zehnmal mehr Ergebnis, zehnmal mehr Aufmerksamkeit? Was würde ich tun, wenn ich zehnmal mehr hätte: zehnmal mehr Geld, zehnmal mehr Mitarbeiter zehnmal mehr Zeit?

Sven Gábor Jánszky und sein Zukunftsinstitut sind trotz vieler Angebote niemals aus Leipzig weggegangen. Neben dem Silicon Valley empfindet er Leipzig als den idealen Ort für Innovationen. Die Stadt ist bekannt für ihren „sympathischem Größenwahn“. Hier begann die friedliche Revolution, weil Menschen auf die Straße gingen und sich zutrauten, ein verknöchertes System zu verändern, von dem jeder wusste, dass es nicht veränderbar war. Hier bewarb man sich um die Ausrichtung Olympischer Spiele und überzeugte ganz Deutschland von dieser Vision, obwohl jeder in der Welt weiß, dass Olympische Spiele niemals an kleine Städte unter eine Million Einwohner vergeben werden. Das Moonshot Thinking muss in Leipzig nicht erst erfunden werden. Die Stadt und ihre Menschen haben es bereits tief in ihrem kulturellen Gedächtnis verankert.

Es gewinnt nicht der, der kluge Antworten gibt. Es gewinnt der, der die richtigen Fragen stellt.

Sven Gábor Jánszky ist ein sehr guter Schachspieler. In seiner Jugend spielte er in der DDR-Liga und war unter anderem Vize-Jugend­mannschafts-DDR-Meister. Er lernte beim Schach einige der wichtigsten Regeln für sein späteres Leben, u. a. dass sehr gute Schachspieler eine Situation nicht nach Anzahl und Stärke der Figuren bewerten, sondern nach sogenannten Tempi, also nach der größeren Dynamik, die der eine Spieler in seiner Stellung hat und der andere nicht. Und niemals wird er den Hinweis seines inzwischen verstorbenen Schachlehrers Heinz Kretzschmann vergessen: „Eine Drohung ist immer stärker als ihre Ausführung.“

Sven Gábor Jánszky hat in dieser Zeit zwar nicht direkt gelernt ein Rulebreaker zu sein, aber viel wichtiger, dass derjenige eine Situation klüger analysieren kann, der weniger auf Regeln und Fakten achtet, sondern mehr auf Dynamik, auf Triebkräfte und Blockaden. Auch bei seinen Zukunftsprognosen nutzt Sven Gábor Jánszky die Analyse der Treiber und Blockaden. Wissenschaftlich heißt das: qualitative Sozialforschung.

Am Schachspiel erlebte Sven Gábor Jánszky damals auch erstmals die Dimension der Digitalisierung am eigenen Leib. Schachweltmeister galten einst als die klügsten Menschen der Welt. Die besten Schachspieler hießen nicht umsonst „Großmeister“. Sven war auf dem Weg dahin. Doch im Alter von 18 Jahren hörte er von einem Tag auf den anderen mit dem Schachspiel auf. Dies war der Zeitpunkt als er verstanden hatte, dass er ab sofort niemals wieder gegen einen Computer gewinnen würde. Sven verstand, dass das Schachspiel symptomatisch ist für alle Bereiche des Lebens. Computer können erst besser Schach spielen, dann besser Auto fahren, sie sind irgendwann bessere Chirurgen, Buchhalter, Versicherungsmakler, Krebsdiagnostiker und Vorstandsvorsitzende. Überall, wo menschliche Experten heute noch viel wissen und in diesem Wissen die richtige Antworten finden und weitergeben, werden Computer nach und nach besser sein als Menschen.

Mit dieser Erfahrung hat sich Sven Gábor Jánszky selbst zum Rulebreaker in seinem eigenen wissenschaftlichen Institut gemacht. Er hat von Anfang an gewollt, dass 2b AHEAD ein Zukunftsforschungsinstitut neuen Typs wird. Während die klassischen Zukunftsforscher „nur“ Wissenschaftler und Berater waren, wollte er, dass seine 2b AHEAD-Zukunftsforscher zu Coaches werden. Sven Gábor Jánszky sagt: „Alle Top-Manager sind ständig umgeben von Beratern, die kluge Antworten geben. Heute sind es noch menschliche Berater, demnächst Computer. Den Unterschied machen aber nicht die Antworten. Den Unterschied machen die richtigen Fragen.“

Sven Gábor Jánszky erwartet von sich selbst, jene Fragen zu stellen, die Menschen noch nie gehört haben, vor denen sie sich manchmal verstecken, aber deren Lösung sie ihren Zielen und Träumen näher bringt.